Die Gemeinde Les Grandes Ventes liegt in der Nähe der Alabasterküste auf dem Cauchois-Plateau und besitzt auf dem Rathausplatz ein originelles Denkmal, das 2021 zum "ländlichen Kulturerbe" erklärt werden soll. Die Citerne Garnier ist ein Beispiel für die Bedeutung von Wasser in der heutigen Zeit.
Sylvie, meine Jugendfreundin, ist eine echte Umweltaktivistin und ihre eigentliche Sorge gilt nicht nur dem Kohlenstoff, sondern auch dem Wasser. Sie kontaktierte mich und schlug mir begeistert vor: "Du musst unbedingt mit mir zu einer fantastischen Sache in einem kleinen Dorf in der Nähe von Dieppe fahren. Die Gemeinde hat eine Zisterne restauriert, die das Regenwasser auffängt, mit einem wunderschönen Brunnen auf dem großen Platz vor dem Rathaus."
Gesagt, getan! Und schon sind wir auf den Straßen des Pays de Caux unterwegs, inmitten von Feldern und der Sommertrockenheit, um uns die berühmte Zisterne anzusehen. "Du siehst doch den Wassermangel! Alles ist gelb und verbrannt!", ruft Sylvie aus.
In Les Grandes Ventes angekommen, geht es weiter zum Place de la Mairie. "Oh, da hast du den Empfang gesehen", lacht Sylvie. In der Mitte des Platzes, gegenüber dem Brunnen, befindet sich eine bunte, farbenfrohe Installation aus Liegestühlen und Paletten, die zu Bänken und niedrigen Tischen umgebaut wurden. Eine sommerliche Animation, die das Denkmal in Szene setzt und zum Verweilen einlädt. Auch das Dorf ist voller Charme, denn es hat seinen Backstein-Look aus vergangenen Zeiten bewahrt.
Wir gehen zum Brunnen, um sofort unsere Hände und Arme unter das Wasser zu halten, das aus dem großen Wasserhahn fließt. Es ist ein großes Vergnügen, in der Hitze der Sonne das Gefühl von flüssigem und kühlem Wasser zu erleben, wenn wir unsere Hände in das Becken tauchen, das das Denkmal umgibt.
Nach diesem Glücksmoment setzen wir uns in die Liegestühle und machen uns auf die Suche nach Informationen auf unseren Handys. "Im Jahr 1890 begann der damalige Bürgermeister mit dem Bau einer großen Zisterne, in der das Regenwasser der Gemeindegebäude gesammelt werden sollte und die mit einem ausgeklügelten System das Wasser zu einem Brunnen in der Mitte des Platzes leiten sollte. Die Zisterne wäre so groß, dass sie den gesamten Platz des Rathauses einnehmen würde!" Ich antwortete: "Ja, aber nur dank des Vermächtnisses einer sehr innovativen Frau, Madame Joséphine Garnier, die dieses Projekt in ihrem Testament mit einer hohen Geldsumme bedacht hat."
"Auf jeden Fall ist es toll, dass die Gemeinde diese Zisterne instand gehalten hat. Es zeigt genau, was heute angesichts des Wassermangels getan werden muss", fügte Sylvie hinzu.
Die Form des Brunnens ist ganz im Sinne der Architektur des 19. Jahrhunderts mit einer Kugel ganz oben, die unseren Planeten symbolisiert, und einem Löwenkopf, der die Kraft des Wassers zeigt.
Die Zeit vergeht und wir müssen wieder aufbrechen. Sylvie ist unersättlich mit ihrem Verlangen nach "Wasser".
"Wie wäre es, wenn wir die Gelegenheit nutzen würden, um ans Meer zu fahren, Dieppe ist gleich um die Ecke", sagt Sylvie. Ich erwidere: "Super Idee!"
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