Zwischen dem Seine-Tal und dem Pays de Bray, zwischen dem Pays de Caux und dem Vexin liegt die charmante Gemeinde Ry im Departement Seine-Maritime, etwa 20 km von Rouen entfernt. Die Vorhalle ihrer Kirche Saint-Sulpice, wurde vom Département im Jahr 2021 mit dem Label "Ländliches Kulturerbe" ausgezeichnet, um dieses bemerkenswerte architektonische Element aufzuwerten.
Zusammen mit meiner Freundin Isabelle reisen wir heute in die Heimat von Emma Bovary. Da wir beide Literaturliebhaberinnen sind, ist uns das Dorf Ry sehr vertraut, da es Gustave Flaubert inspiriert haben könnte. Wir sind auch sehr neugierig, mehr über den Torbogen aus dem 16. Jahrhundert zu erfahren, von dem man uns im Tourismusbüro erzählt hat.
Wir gehen zur Kirche Saint-Sulpice hinauf, die durch Wegweiser gut ausgeschildert ist. Wir haben mehrere Möglichkeiten zu parken: entweder entlang der Mauer der Kirche oder auf dem Parkplatz, der für diesen Zweck vorgesehen ist, wenn wir eine Straße nehmen, die an der Kirche vorbei nach oben führt. Wir entschieden uns für die zweite Option.
Mit unseren Fotoapparaten ausgerüstet, sind wir bereit, unseren Besuch zu beginnen. An der Friedhofsschranke angekommen, stehen wir vor dem Grab von Delphine und Eugène Delamare. Dieses Paar, dessen Frau im 19. Jahrhundert in der Presse einen Skandal verursachte, diente zweifellos als Vorbild für die Handlung von Gustave Flauberts Roman Madame Bovary.
Dann kommen wir von der Seite des Kirchenportals und staunen über die holzgeschnitzte Spitze aus dem 16. Jahrhundert, die unter Denkmalschutz steht und von der italienischen Renaissance inspiriert wurde. Die auf einem Steinsockel stehende Vorhalle steht im Kontrast zur Schlichtheit der Kirche. Wir bewundern die Feinheit und den Reichtum der Verzierungen. Isabelle schießt mit ihrem Fotoapparat. Durch Zoomen kann sie die Details der biblischen Figuren, der Tier- oder Kriegsdarstellungen erkennen. Ich bin fasziniert von den Monsterfiguren am Ende jedes Balkens, der das Gewölbe in Form eines umgedrehten Schiffskörpers trägt, was typisch für die normannische Architektur ist. Isabelle und ich wetteifern darum, wer die biblischen Details in dieser kunstvollen Vorhalle findet.
Neben ihrer eigentlichen Funktion ist die Veranda auch ein offenes Buch über die soziale, militärische und religiöse Geschichte des 16. Wir freuen uns, an diesem wertvollen und zweifellos einzigartigen Ort in Seine-Maritime zu sein! Wir können nicht aufhören, Fotos zu machen, und Isabelle sagt mir, dass sie einige davon auf Instagram stellen wird. "Eine ausgezeichnete Idee", sage ich, "so ein Ort muss bekannter werden"
Bevor wir weitergehen, gehen wir in die Kirche, um die Frische dieses einfachen, dem Gebet gewidmeten Ortes zu genießen. Wir bleiben einige Minuten stehen. Von unserem Sitzplatz aus betrachten wir schweigend die Wände, Kirchenfenster und Möbel. Dann beschließen wir, zu unserem Auto zurückzukehren.
Da wir das charmante Dorf Ry nicht verlassen wollen, beschließen wir, unsere Entdeckungstour auf dem Wanderweg "Sur les pas d'Emma Bovary" fortzusetzen, dessen hübsche Informationstafeln das Dorfzentrum säumen. Auf geht's zu einer weiteren kulturellen Entdeckungstour!
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- Patrimoine rural de la Seine-Maritime
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