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In Fécamp erwartet uns ein echt normannisches Erlebnis: ein Malworkshop unter freiem Himmel an der Alabasterküste! Auf den Spuren von Monet und seinen Freunden wandern und die Inspiration Alabasterküste erleben. Wie die Künstler selbst verlassen wir das Atelier, um an der frischen Luft zu zeichnen. Angeleitet werde ich, wie auch die anderen Teilnehmenden, von Sophie, einer Künstlerin, die vor unbändiger Kreativität und Energie nur so strotzt.

Empfang im Atelier von Sophie

Atelier Sophie Fécamp
Das Atelier von Sophie im Zentrum von Fécamp © Thomas Le Floc’H

Bevor wir unsere Staffeleien auf den Anhöhen von Fécamp aufstellten, verabredete sich Sophie mit uns in ihrem Atelier, das sich im Zentrum der Stadt befindet. Der Empfang von Sophie ist herzlich und die Stimmung ist von Anfang an gut. In ihrem Atelier lässt mich Sophie in ihre Welt aus Farben und Lichtern eintauchen, eine Welt, die ständig in Bewegung ist. Eine Vielzahl an Bildern schmückt die Wände des Ateliers – von kleinen Formaten (Pochades) über Zwischenformate bis hin zu großen Leinwänden. Bei einem Kaffee zeigt uns Sophie ihre Sammlung an Kunstbüchern, ihre „Bibel“ und erzählt uns von ihrer Leidenschaft für den Impressionismus und die impressionistischen Maler, darunter natürlich auch Monet. Ich lasse meinen Blick schweifen und entdecke eine Palette, die mit vielen Farbschichten bedeckt ist und wie eine Art farbiges Magma wirkt. Daraufhin erklärt uns Sophie, dass sie es nicht mag, wenn die Palette weiß ist. Dann geht unsere Entdeckungsreise in Sophies Welt weiter und sie zeigt uns, wie sie aus Pigmenten die Farben selbst herstellt. Anschließend fahren wir in Richtung Cap Fagnet, von wo aus wir unserem Malworkshop unter freiem Himmel beginnen. „Der sentimentalste Aussichtspunkt für mich, das Dach der Welt“, sagt Sophie.

„AUf dem Dach der Welt“

Sophie und Teilnehmerin Staffelei
Sophie mit einer Teilnehmerin an der Staffelei © Thomas Le Floc’H
Farbkasten
Farbkasten © Thomas Le Floc’H

Wir erreichen Cap Fagnet, ein strategisch wichtiger Ort während des zweiten Weltkrieges. Doch heute Morgen fahren wir dorthin, um die Schönheit der Landschaft einzufangen. An diesem Herbstmorgen ist die Atmosphäre des Cap Fagnet von völliger Ruhe erfüllt. Während die anderen ihre Staffeleien in Windeseile aufstellen, fällt mir diese Aufgabe ein klein wenig schwerer. Sophie ist hier direkt zur Stelle und hilft mir beim Aufstellen der Staffelei. Nachdem alle Staffeleien aufgebaut sind, erinnert uns die Künstlerin an die Grundlagen der Malerei. Mit einen Farbkreis ausgestattet, spricht sie über Primär-, Sekundär- und Komplementärfarben und siehe da, so langsam kommen die Erinnerungen aus meinem Kunstunterricht in der Schule zurück. Dann geht unser Malworkshop unter freiem Himmel auch schon los und Sophie bittet uns, uns auf den Teil der Landschaft zu konzentrieren, den wir später malen möchten. Mit unseren Fingern formen wir ein Rechteck und wählen damit den Bereich aus, den wir auf der Leinwand darstellen wollen. In der Ferne sind die Klippen von Senneville zu sehen und dienen mir so als Vorlage.

Das licht, den Moment und das Gefühl von Freiheit einfangen

Staffelei Sophie
Staffelei von Sophie © Thomas Le Floc’H
Zeichnung Sylvie
Zeichnung von Sylvie © E. Tessier

Zu meiner großen Überraschung beginnen wir damit, die weiße Leinwand mit der Farbe Orange zu versehen. So „setzen“ wir das Orange, die Komplementärfarbe zum Blau, welches an diesem Tag allgegenwärtig ist. Nachdem die Leinwand bereits in Farben erstrahlt, erklärt mir Sophie, wie ich die Klippen auf der Leinwand „erscheinen“ lassen kann. Mit ihrer sympathischen Art geht Sophie von Staffelei zu Staffelei und nimmt sich für jeden Zeit, um ihre Ratschläge weiterzugeben, von Tipps für Anfänger wie ich bis hin zu den Fortgeschrittenen. Während ich zu Beginn Pinsel in verschiedenen Größen verwende, ermutigt mich Sophie im Laufe des Kurses dazu, auch meine Finger oder Gras als Pinsel zu benutzen. Auch empfiehlt sie mir, zwischendurch einen Schritt zurückzutreten. Ganz im Stil der Impressionisten und auf Sophies Rat hin, setze ich stellenweise kleine Farbtupfer. Ich lasse meinen Blick über den Horizont schweifen, beobachte die Umgebung, die sich vor mir erstreckt und während die Landschaft auf der Leinwand vor mir immer weiter Gestalt annimmt, empfinde ich ein tiefes Gefühl des Wohlbefindens. Vielleicht war es genau das, was die Impressionisten an der Küste der Normandie suchten, noch vor der Bekanntheit und dem Ruhm.

Fécamp an der Alabasterküste

20 Minuten von Étretat entfernt liegt Fécamp, eine lebhafte Stadt, die stolz auf ihre maritime Vergangenheit ist. Fécamp war einst ein Heimathafen für Künstler wie Monet und Berthe Morisot. Vor ihnen war auch Delacroix ein Stammgast in der Gegend. Der „Saal der schönen Künste“ im Musée des Pêcheries beherbergt mehrere Gemälde, die mit der impressionistischen Bewegung in Verbindung stehen.

Fécamp © Marie-Anais Thierry

Praktische infos

Das Atelier von Sophie liegt in der 6 rue Bailly
76400 Fécamp
06 20 59 83 61
[email protected]
Webseite (Reservierung online)

Termine 2023

Mittwochmorgen, über das ganze Jahr hinweg.
Nächste Termine: Mittwoch, 03. Mai, 24. Mai, 14. Juni, 05. Juli, 19. Juli, 9. August, 23. August, 25. Oktober 2023

Preise 2023

55 € pro Person (Dauer des Kurses: 4h)

Gut zu wissen

Alle Niveaus (gerne auch Anfänger)
Maximal 5 Schüler und Schülerinnen pro Kurs
Bitte geeignete Kleidung mitbringen, bei welcher auch Farbflecken passieren dürfen. Außerdem an warme Kleidungsstücke denken, falls Wind aufkommt (das Wetter kann wechselhaft sein).
Bei schlechtem Wetter kann der Workshop auch im Atelier stattfinden.
Wenn Sie an der Küste der Alabasterküste wandern möchten, sollten Sie auf keinen Fall den markierten Weg verlassen und sich dem Rand der Klippen nähern. Auch wenn die Landschaft wunderschön ist, erfordert sie äußerste Vorsicht.

Anreise

Entweder mit dem Zug oder mit dem Zug und einen Car Nomad
Paris – Fécamp über Rouen
Geschätzte Reisezeit: 2h58
Reservieren Sie hier Ihren Zug!

Sophie Justet

Malerin aus Fécamp

Sophie ist mit Fécamp tief verbunden. Für sie wird es nicht langweilig, die Klippen und das Meer bei jedem Wetter zu malen. Was ihr am meisten Spaß macht? Die Kommunikation mit ihren Schülern und die Freiheit, die das Malen unter freiem Himmel mit sich bringt.