Die schönsten Leuchttürme der Normandie

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Die schönsten Leuchttürme der Normandie versprechen einen weiten Blick über das Meer, endlose Strände oder wilde Klippen, während einem die salzige Seeluft durch die Haare streicht. Dieses besondere Leuchtturm-Feeling gehört für unsere Familie zum Urlaub in der Normandie einfach dazu. Für unsere Kinder Lukas (10) und Anna (8) sind die Leuchttürme der Normandie das pure Abenteuer und halten manch spannende Geschichte bereit. Hier finden Sie unsere Top 7 der sehenswerten Leuchttürme der Normandie.

1.

75 Meter Granit: der Leuchtturm von Gatteville bei Barfleur

„Der reicht ja bis zu den Wolken!“, ruft Lukas, und legt den Kopf in den Nacken. 75 Meter ragt der Leuchtturm von Gatteville an der Ostküste der Halbinsel Cotentin in den Himmel. Er ist damit der zweithöchste Leuchtturm Frankreichs und Europas. 52 kleine Fensterchen schmücken den Leuchtturm, geschätzt 11.000 Granitblöcke wurden bei der Konstruktion verwendet. „Wow, nicht schlecht“, sagt Christian, und pfeift anerkennend. Der Leuchtturm steht auf einer Landzunge, von der aus wir einen wunderschönen 360-Grad-Blick auf die Normandie und das Meer genießen. Zuerst aber gilt es, die 365 Stufen bis zur Spitze des Leuchtturms hinaufzusteigen. Der Aufstieg ist anstrengend und dauert für mich, Steffi, eine gefühlte Ewigkeit, oben angekommen ist das Panorama jedoch unglaublich: Uns bietet sich der weite Blick über das Tal der Saire, über die grüne Heckenlandschaft der Halbinsel Cotentin bis hinüber zu den Landungsstränden im Département Calvados.

75 Meter Granit: der Leuchtturm von Gatteville bei Barfleur
Leuchtturm von Gatteville auf der Halbinsel Cotentin © S. Fautré - CDT50

Praktische Informationen

Leuchtturm von Gatteville
50760 Gatteville-le-Phare
Dieser Leuchtturm kann gegen ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden.
Öffnungszeiten von Februar bis Mitte November.

2.

Der feuerrote Leuchtturm von Ouistreham

Bei einer Leuchtturm-Tour bin zumindest ich froh, wenn ich nicht jedes Mal hunderte von Stufen steigen muss. Der Leuchtturm von Ouistreham gehört mit seinen 171 Stufen eher zu den kleinen Leuchttürmen, seine feuerrote Farbe und der Blick über das Seebad Ouistreham Riva-Bella vermitteln aber dennoch absolut maritimes Flair. Christian hat vor allem der weite Blick über die Perlmuttküste und die Mündung des Flusses Orne gefallen, Lukas und Anna haben sich beim Blick auf das Meer bei Ebbe gefragt, wo das Wasser (schon wieder) hin ist. Der Leuchtturm von Ouistreham ist übrigens der einzige Leuchtturm entlang der Blumen- und Perlmuttküste, der sich besichtigen lässt.

Der feuerrote Leuchtturm von Ouistreham
Leuchtturm Ouistreham © OT Ouistreham OT Ouistreham

Praktische Informationen

Leuchtturm von Ouistreham
Le Phare
14150 Ouistreham
Der Leuchtturm kann im Juli und August besichtigt werden, Zeiten und Eintrittspreise erfragen Sie am besten beim Tourismusbüro Caen la Mer.

3.

Frühstück im wohl kuriosesten Leuchtturm der Normandie in Fatouville

Beim Stichwort Leuchtturm denken wir an Meer, Salzwasser, Wind, und hohe Wellen. Alles das gibt es am Leuchtturm in Fatouville – nicht. Wir alle fragen uns, wieso hier, mitten auf dem Land, aber dennoch in der Nähe der Seine, der Leuchtturm von Fatouville steht. „Das liegt daran, dass sich der Flusslauf der Seine im Laufe der Jahre geändert hat. Der Leuchtturm blieb, wo er ist, nur die Seine entfernte sich“, erklärt uns Benjamin Durand, Sohn der Leuchtturmbesitzerin Anne Durand. Anne und ihr Mann Jean-Francois haben aus dem Leuchtturm und seinen Nebengebäuden ein süßes Gästehaus gemacht, gefrühstückt wird im Leuchtturm, der 2020 sein 170-jähriges Jubiläum feiert.

Frühstück im wohl kuriosesten Leuchtturm der Normandie in Fatouville
Leuchtturm von Fatouville-Gestrain in der Nähe der Seine © Patrick Forget

Praktische Informationen

Phare de Fatouville
Anne et Jean Francois Durand
386, Route du Phare
27210 Fatouville Grestain
Der Leuchtturm kann zwischen April und Oktober kostenlos besichtigt werden, kündigen Sie sich am besten vorher bei den Durands an.

4.

Der weiße Leuchtturm von Barfleur

Sanft schaukeln die Fischkutter im tiefblauen Wasser des Hafens von Barfleur, das zurecht als eines der „schönsten Dörfer Frankreichs“ gilt. Ich nehme mir fest vor, in einem der gemütlichen Restaurants am Hafen die frischen Miesmuscheln von Barfleur zu probieren. Zuerst geht es aber mit Kind und Kegel zum Leuchtturm von Barfleur. „Der ist aber klein!“, sagt Anna, die nur 10 Minuten von hier staunend vor dem 75 Meter hohen Leuchtturm von Gatteville gestanden hat. „Klein, aber wichtig!“, entgegne ich. Auch ein kleiner Hafen wie Barfleur braucht schließlich einen Leuchtturm. Vor allem, da vor der Küste von Barfleur eine der gefährlichsten Meeresströmungen im Ärmelkanal wütet, der Raz de Barfleur. 1865 wurde deshalb in Barfleur die erste Seenotrettungsstation Frankreichs gegründet.

Unser Restaurant-Tipp für frischen Fisch, Muscheln und Meeresfrüchte mit Hafenblick:
Le comptoir de la Presqu’Île
7 rue Saint Nicolas
50760 Barfleur
Tel.: 0033(0)2 33 20 37 51
Das Restaurant auf Facebook

Der weiße Leuchtturm von Barfleur
Der Hafen von Barfleur © Olivier Magherini Fotolia.com © Olivier Magherini - Fotolia.com

Praktische Informationen

Der Leuchtturm von Barfleur lässt sich nicht von innen besichtigen, ein Hafenspaziergang vorbei an den Fischkuttern und der Seenotrettungsstation ist aber nicht nur für Kinder sehr spannend.

5.

Der Leuchtturm von Le Tréport

Der Leuchtturm von Le Tréport lässt sich zwar nicht besichtigen, für uns war er jedoch eine tolle Station unserer Fahrradtour entlang der Vélomaritime, dem neuen Küstenradweg der Normandie. Besonders eindrucksvoll sind die Wellen, wenn sie gegen das Fundament des Leuchtturms prallen. Unser Tipp: Einen Panorama-Blick von der Steilküste über das Meer hat man in Le Tréport mit der Seilbahn, die bis auf die Kreidefelsen der Alabasterküste hinauffährt.

Der Leuchtturm von Le Tréport
Der Leuchtturm von Le Tréport © Pierre Jeanson

Praktische Informationen

Dieser Leuchtturm lässt sich nicht besichtigen, ist jedoch ein wunderschönes Fotomotiv an der Alabasterküste.

6.

Der Leuchtturm von Trouville

Der Leuchtturm von Trouville lässt sich nicht besichtigen, ist aber allemal einen Abstecher wert. Am Ende der langen Holzplanken, die zum Leuchtturm und zur Hafeneinfahrt führen, blickt man auf das weite Meer. Der Strand von Trouville ist außerdem ideal für Familien: Lukas und Anna hatten beim Spielen auf Klettergerüsten, Karussells, Schaukeln und Trampolinen viel Spaß und Christian und ich haben es uns in einem Strandcafé bei Café und Crêpe ebenfalls gut gehen lassen.

Der Leuchtturm von Trouville
Der Leuchtturm von Trouville © Hassan Bensliman - Fotolia.com

Praktische Informationen

Der Leuchtturm von Trouville lässt sich nicht besichtigen, den Blick auf den Leuchtturm vom Strand von Trouville aus ist dennoch wunderschön.

7.

Goury: Wildes Leuchtturm-Highlight am Ende der Welt

Auch, wenn der Leuchtturm von Goury vor der Küste der westlichen Halbinsel Cotentin sich nicht besichtigen lässt, so gehört er doch definitiv zu den sehenswertesten Leuchttürmen der Normandie. Hier, am Kap de la Hague, quasi am Ende der Welt, donnern die Wellen gegen die Nez de Joburg, die höchsten Steilküste Europas (128 Meter). „Seht ihr das Wasser?“, frage ich Anna und Lukas, „vor dem Leuchtturm ist es relativ ruhig, aber hinter ihm könnt ihr die hohen, weißen Wellen sehen. Daher hat die Strömung Raz Blanchard („weiße Wellen“) ihren Namen“. Bis zu 12 Knoten kann die Strömung hier bei Springfluten erreichen, und ist ähnlich wie in Barfleur eine der stärksten Strömungen des Ärmelkanals. Das beeindruckt uns sehr. Gerade noch blicken wir auf das Meer, als auf einmal mit einem großen Wuusch! eine Welle gegen die Aussichtsplattform prallt und uns die Gischt entgegen schlägt. Nach einem kurzen Moment der Überraschung prusten wir los – wie gut, dass wir an Wechselkleidung gedacht haben!

 

Praktische Informationen

Den Leuchtturm von Goury können Sie stundenlang bewundern, jedoch nicht besichtigen.

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