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Die Normandie. Eine Region voller romantischer, kleiner Dörfer, versteckten Traumorten und wunderschöner Natur. Wie sollten sich diese besser erkunden lassen, als mit Zeit und viel Gelassenheit? Das Prinzip des „Slow travel“ macht es möglich, dem Land, der Natur und Kulinarik ganz bewusst zu begegnen und in sich aufzusaugen.
Der folgende Beitrag von Isabel (@venividiwander) gibt Einblick in ein paar Lieblingsorte und Tipps für eine Rundreise durch das Landesinnere der Normandie.

Was ist „Slow Travel“?

Der englische Begriff “Slow Travelling” oder „Slow Travel“ steht für langsames Reisen, bei dem man den fremden Orten mit viel Zeit und Ruhe begegnet. Fern ab vom Massentourismus geht es beim Slow Travelling darum, nicht nur von einem Ort zum nächsten zu jagen, sondern das Reiseland und seine Kultur, Menschen und Kulinarik ganz bewusst kennenzulernen.

Slow travel in der normandie

In der Normandie lassen sich so eine Vielzahl von versteckten, kleinen Dörfern und zauberhaften Orten entdecken, die man sonst womöglich verpasst hätte.
Das langsame und bewusste Reisen startet bereits bei der Wahl der Transportmittel. Anstatt mit dem Flugzeug, haben wir uns dafür entschieden, etwas entschleunigt und wesentlich nachhaltiger mit dem Zug anzureisen. Von Berlin, wie auch aus vielen anderen deutschen Städten, kann man entspannt mit dem ICE starten. Von Brüssel aus, ging es für uns bei mitunter 300 km/h mit dem TGV weiter bis nach Paris, wo wir dann ein E-Auto gemietet haben, um flexibel in und durch die Normandie reisen zu können. Die Anreise dauert so sicherlich ein wenig länger als mit dem Flugzeug, ist aber auch wesentlich entspannter – und spart noch dazu CO² ein. Ganz im Sinne des Slow Travelling.

Mit dem E-auto durch die normandie

Slow Travel Normandie
Mit dem E-Auto durch die Normandie © Isabel H. @venividiwander

Ein Roadtrip mit dem E-Auto war für uns eine ganz neue Erfahrung und wir wurden nicht enttäuscht! Das Netz aus E-Ladestationen ist in der Normandie gut ausgebaut und es gibt keine Probleme, unterwegs immer wieder Ladestationen zu finden und das Auto aufzuladen. In den Orten gibt es häufig mindestens zwei Ladeplätze auf den öffentlichen Parkplätzen. Wir haben dadurch den Vorteil genießen können, nie nach einem Parkplatz suchen zu müssen. Über die App „Charge Map“ lassen sich Ladestationen einfach finden sowie unterwegs der Ladestatus des Autos über das Handy ablesen. Absolut problemlos und eine große Empfehlung!

Der Naturpark Perche und seine verträumten ortschaften

Von Paris aus beginnt unsere Rundreise in Richtung Süd-Westen bis nach La Perrière. Der kleine, verschlafene Ort liegt mitten im Naturpark Perche, eine Fläche von 182.000 Hektar, auf der sich Wälder, Wiesen und Hügellandschaften sowie dazwischen versteckte wildromantische Dörfer und ursprüngliche Höfe finden lassen.
La Perrière ist eines dieser kleinen Dörfer und verzaubert durch seine geschwungenen Gassen und Ausblicke in die umliegende Naturlandschaft.

Von hier aus lassen sich verschiedene, schöne Wanderungen in den Naturpark Perche unternehmen, wie zum Beispiel diese hier.

Bellême

Auch der Ort Bellême liegt im Naturpark Perche und liegt zur Nebensaison noch ganz ruhig und verschlafen zwischen den grünen Hügeln des Naturparks. Zur Hauptreisezeit öffnen hier viele kleine Läden und Cafés ihre Türen und laden zum Schlendern, Stöbern und Genießen ein. Allein die farbenfrohen Gebäude und schmalen Gassen sind einen Besuch wert! Ein ideales Ziel für einen Slow Travel Urlaub.

In Bellême bietet diese kleine Rundwanderung die Möglichkeit, den Ort und seine Umgebung zu erkunden. Auch Wanderungen durch den Naturpark Perche lassen sich von hier aus wunderbar starten.

Stadtleben und Geschichte in Caen

Im Vergleich zu La Perrère und Bellême ist Caen mit rund 108.000 Einwohnern eine wesentlich größere Stadt, die besonders kulturell viel zu bieten hat. Eine tolle Möglichkeit, den Ort, seine Historie und die schönsten Ecken zu entdecken, ist, eine Stadtführung über das Tourismusbüro zu buchen. Mit der Stadtführerin Inga Rozentale sind wir auf den Spuren von Wilhelm des Eroberers durch die Straßen von Caen spaziert. Wir haben unter anderem das Chateau de Caen, die Abbaye aux Hommes und das Quartier Vaugueux, mit seinen vielen Restaurants und Bars erkundet, und sind an zahlreichen sehenswerten Ecken der Stadt vorbeigekommen.

Besonders der Blick von der Burgmauer des Chateaux de Caen über die gesamte Stadt lohnt den Aufstieg zur ehemaligen Festung im Zentrum von Caen, die Wilhelm der Eroberer ungefähr 1060 erbauen ließ (Eintritt kostenlos).
2026 findet in Caen das 1000-jährige Jubiläum der Stadt statt, wofür bereits viele Ecken aufgehübscht und renoviert wurden und schon jetzt viele kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

weiteres Ziel beim slow Travel: Pont-audemer

Slow Travel Normandie
Pont-Audemer © Isabel H. @venividiwander

Pont-Audemer ist ein malerisches kleines Dorf, das aufgrund der vielen Flüsse und Brücken auch die Bezeichnung „normannisches Venedig“ trägt. Man kann scheinbar endlos durch die kleinen Gassen schlendern, entdeckt dabei die eine oder andere Galerie sowie schöne, kleine Restaurants und Bars. Pont-Audemer liegt umgeben von Wäldern und durchzogen vom Wasser der Risle und bietet auch außerhalb, in unmittelbarer Nähe des Ortes die Möglichkeit, traumhafte Wanderungen durch die Natur zu unternehmen und zur Ruhe zu kommen.

Slow Travel Normandie
© Isabel H. @venividiwander

Lyons-la-Forêt

Der kleine Ort Lyons-la-Forêt liegt mit seinen nur knapp über 700 Einwohnern wieder etwas weiter im Landesinneren der Normandie und gilt ebenfalls als einer der schönsten Orte Frankreichs. Nicht nur die normannische Architektur verleiht Lyons-la-Forêt seinen Charme, die Ortschaft ist außerdem mit vier Blumen im Conseil national des villes et villages fleuris als eines der blumenreichsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet.

In der Normandie lassen sich noch zahlreiche weitere schöne Dörfer, tolle Natur und kulinarische Highlights finden. Weitere Tipps finden Sie im Artikel „Slow Travel in der Normandie – ab an die Küste„. Und auch Empfehlungen für Unterkünfte und Restaurants hat Isabel zusammengestellt.