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Der D-Day in der Normandie am 6. Juni 1944 ist der Auftakt für mehrere Schlachten in der Normandie. Am Ende des langen, blutigen Sommers steht die Befreiung von Paris am 25. August 1944. Die Eröffnung dieser zweiten Front im Westen, zusätzlich zur Ostfront, trägt den Namen „Operation Overlord“. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Etappen des D-Days und der Schlacht der Normandie.

Die drei D-Day etappen 1944

  1. Der Angriff aus der Luft an Utah Beach im Westen und Sword Beach im Osten
  2. Der Angriff auf die Bunker des Atlantikwalls aus der Luft und vom Meer aus
  3. Die Landung alliierter Truppen an den 5 Landungsstränden der Normandie – Utah, Omaha, Gold, Juno und Sword – und am Felsvorsprung Pointe du Hoc.

Die drei Etappen der Schlacht der Normandie

  1. Juni 1944: Die Einnahme des Hafens von Cherbourg hat oberste Priorität
  2. Juli 1944: Die Städte Caen und Saint-Lô werden befreit, kräftezehrende Grabenkämpfe finden in der Heckenlandschaft der Normandie statt, um weiter westlich in die Bretagne zu gelangen
  3. August 1944: Im sogenannten „Kessel von Falaise“ findet die letzte Schlacht zwischen Alliierten und deutschen Truppen statt. Eisenhower nennt sie später „eines der größten Gemetzel des Krieges“.

Die Vorbereitungen zum D-Day in der Normandie

Nach dem Desaster des Angriffs auf die Hafenstadt Dieppe am 19. August 1942, auch „Operation Jubilee“ genannt, verzeichnen die Alliierten, insbesondere die Kanadier, schwere Verluste. Der Angriff diente dem Test des „Atlantikwalls“, der 6.000 Kilometer langen Verteidigungslinie des Dritten Reichs entlang der Nordsee, des Ärmelkanals und der Atlantikküste. 15.000 Befestigungsanlagen (Bunker, Küsten-Artillerie-Batterien, Verteidigungsanlagen in Strandnähe, Vorstrandhindernisse und Hindernisse im Hinterland) aus insgesamt über 11 Millionen Tonnen Beton wurden von den Nationalsozialisten ab 1942 entlang der Westküste Europas errichtet. Das Scheitern der Operation Jubilee in Dieppe gibt den Alliierten jedoch auch wichtige militärische Informationen und hilft bei der weiteren Strategie. Hitler verstärkt nach diesem Angriff die Hafenstädte in Nordfrankreich und nutzt die Niederlage für seine Propaganda.

Nachdem die englischen Truppen sich 1940 aus Dünkirchen zurückziehen müssen, produzieren die westlichen Alliierten Kriegsgeräte (Landungsboote, Kanonen, Flugzeuge, Teilstücke für die künstlichen Häfen…) und lagern diese an verschiedenen Orten im Süden Englands. Luftaufnahmen von der normannischen Küste werden angefertigt. Ab dem Frühjahr 1944 werden außerdem systematisch Bahnschienen und Straßen im Nordwesten Frankreichs bombardiert. Der Tag X, also der D-Day in der Normandie, wird – abhängig von den Wetterbedingungen – für den 5./ 6. oder 7. Juni 1944 festgelegt.

Die Invasion der Alliierten am 6. Juni 1944

Die Landung der Alliierten in der Normandie, zum Teil auch „Invasion der Alliierten in der Normandie“ genannt, ist die größte Militäroperation der Geschichte zu Wasser, in der Luft und an Land. Am Ende dieses Tages sind 155.000 alliierte Soldaten an den Stränden der Normandie gelandet und wurden 20.000 Militärfahrzeuge an Land transportiert. 10.000 alliierte Soldaten wurden verwundet, gefangen genommen oder getötet. Die Wehrmacht zählt in der ganzen Normandie ebenfalls ca. 150.000 Soldaten. Doch der D-Day ist erst ein erster – wenn auch gelungener – Schritt. Die nächsten 100 Tage, die „Schlacht der Normandie“, sind entscheidend für das Schicksal Europas.
Utah, Omaha, Gold, Juno Sword: Das sind die Namen der fünf Landungsstrände der Normandie. Welchen Herausforderungen kanadische, britische und US-amerikanische Truppen an den Stränden der Normandie erwarteten erfahren Sie in dieser Rubrik.

Landung der Alliierten am Gold Beach - Archives D-Day
Landung der Alliierten am Gold Beach – Archives D-Day

Das Vorrücken der Front in Etappen

Die alliierten Fallschirmflieger haben die Aufgabe, die Brücken der normannischen Städte und Dörfer einzunehmen, um ein Nachrücken alliierter Truppen zu ermöglichen. Nicht alles läuft jedoch nach Plan, viele Fallschirmflieger landen weitab von ihren eigentlichen Positionen oder ertrinken im Marschland von Utah Beach, das Rommel zum Teil fluten ließ. So verzögert sich die Befreiung der normannischen Städte.

Landung der Alliierten in der Normandie: Befreiung von Bayeux - D-Day Archive

Bayeux, die erste befreite Stadt

Die erste befreite Stadt der Normandie ist Bayeux, britische Truppen ziehen am Morgen des 7. Juni 1944 in die Stadt ein. Auch die Küstenbatterie „Longues-sur-Mer“ des Atlantikwalls wird eingenommen.

Der zerstörte Transatlantikhafen von Cherbourg 1944 © WWII Archive

Cherbourg, ein strategischer Hafen

Cherbourg ist für das Gelingen der Operation Overlord besonders wichtig. Die Hafenstadt an der Spitze der Halbinsel Cotentin soll so schnell wie möglich amerikanische Kriegsschiffe mit Soldaten, Munition und militärischem Gerät empfangen können. Amerikanische Soldaten haben unter dem Kommando des Generals Bradley die Aufgabe, Cherbourg einzunehmen. Am 21. Juni kesseln sie Cherbourg ein, auf die Straßenschlacht am 25. Juni folgt die Einnahme der Stadt am 26. Juni. Der Hafen wurde von den deutschen Truppen sabotiert, wird jedoch wieder aufgebaut und ist ab Mitte Juli einsatzbereit.

Amerikanische Truppen in Saint-Lô

Die Schlacht von Saint-Lô

Die Kämpfe von Saint-Lô sind ein blutiges Kapitel der „Heckenschlacht“ in der Normandie. In der normannischen Stadt im Westen der Normandie laufen strategisch wichtige Schienen- und Straßennetze zusammen. Die alliierten Bombardierungen am 6. und 7. Juni sind so heftig, dass Saint-Lô den Beinamen „Hauptstadt der Ruinen“ erhält. Am 18. Juli wird die Stadt von den Alliierten eingenommen. Ende Juli unternehmen die Amerikaner in diesem Teil der Normandie die „Operation Cobra“. Sie liefern sich Grabenkämpfe in der Heckenlandschaft der Normandie, um die deutschen Linien zu durchbrechen und den Weg zur Bretagne frei zu machen.

Landung in der Normandie: Die Befreiung von Caen - D-Day Archive

Caen: 6 Wochen Kämpfe um die Stadt

Anders als ursprünglich geplant dauert es einen Monat, bis Caen am 9. Juli 1944 von den Alliierten eingenommen wird. Die alliierten Bombardierungen rund um den D-Day, die neben Caen auch andere normannische Städte wie Lisieux, Coutances, Saint-Lô trafen, sollten die Truppenbewegungen des Dritten Reiches verlangsamen und eine Kommunikation erschweren. Für die Zivilbevölkerung bedeutete dieses Vorgehen traumatische Verluste, Angst und ein Leben in Ruinen. Das Memorial der Zivilgesellschaft in Falaise zeigt eindrücklich die gemischten Gefühle, mit denen die Normannen den Alliierten in ihren zerstörten Städten begegneten.

Saint-Lambert - "Kesselschlacht von Falaise" 1944 - D-Day Archive

Der Kessel von Falaise

Als Kanadier und Polen am 17. August von Caen kommend Falaise erreichen, schließen sie den „Kessel von Falaise“ mit den amerikanischen Soldaten, die vor den Toren von Argentan stehen. Die „Kesselschlacht von Falaise“ gilt als eines der größten Gemetzel des Krieges. 150.000 deutsche Soldaten werden eingekesselt, 50.000 von Ihnen werden gefangen genommen und 6.000 verlieren Ihr Leben. Nach der Schlacht bietet sich ein Bild des Schreckens: Tote Soldaten, Tiere und Reste verkohlter Fahrzeuge übersäen das Schlachtfeld. Die Schlacht um die Normandie ist entschieden.

Normandie: Region der Freiheit

Die Ereignisse von 1944 haben sich tief in das kollektive Gedächtnis der Normannen eingegraben. Heute erzählen moderne Museen wie das Mémorial von Caen oder das Mémorial von Falaise auf Französisch, Englisch und Deutsch von der Geschichte des D-Days und der Schlacht der Normandie 1944. Jedes Jahr um den 6. Juni erinnern die Normannen mit Gedenkveranstaltungen an diese Kapitel der Weltgeschichte. Verschiedene Memorials und Erinnerungsorte an den Stränden und im Hinterland der Normandie beleuchten einzelne Etappen des 2. Weltkriegs in der Normandie. Eine Übersicht über alle D-Day Sehenswürdigkeiten finden Sie hier.